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Erkrankungen

Urologische Erkrankungen betreffen das Harnsystem, einschließlich Nieren, Harnleiter, Blase und Harnröhre, sowie das männliche Fortpflanzungssystem. Sie können eine Vielzahl von Beschwerden und Krankheiten umfassen, von Harnwegsinfektionen und Nierensteinen bis hin zu schwerwiegenden Fällen wie Prostatakrebs und Harninkontinenz.

Erkrankungen dieser Art können Menschen jeden Alters betreffen und haben oft erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Gesundheit zu erhalten.

Im Folgenden erhalten Sie eine Überblick häufiger urologischer Erkrankungen, denen wir in unserer Arbeit begegnen.

Blasenkrebs

Der Blasenkrebs ist nach dem Prostatakrebs die zweithäufigste urologische Krebsart bei Männern und liegt bei Frauen noch vor dem Gebärmutterhalskrebs. Bundesweit erkranken jährlich ca. 12.000 Männer und 5.000 Frauen an Krebs der Harnblase (Urothelkarzinom).

Der wesentliche Risikofaktor für die Entstehung von Blasenkrebs ist der Tabakkonsum. Zudem sind Berufsgruppen, die mit chemischen Stoffe wie aromatische Amine arbeiten gefährdet (Lack- und Gummiindustrie, Frisöre).

Ein typisches Symptom ist die schmerzlose Makrohämaturie (sichtbares Blut im Urin). Es kann aber auch zu Veränderung beim Wasserlassen kommen. 

Zur weiteren Diagnostik erfolgen Ultraschall- und Urinuntersuchungen, sowie eine Blasenspiegelung. 

Gutartige Prostatavergrößerung (BPH)

Die Prostata liegt unter der Harnblase und umschließt die Harnröhre ringförmig. In Gestalt und Größe ist sie vergleichbar mit einer Kastanie. 

Ab dem 40. Lebensjahr setzt bei den meisten Männern ein langsames und meist vorerst beschwerdefreies Wachstum der Prostata ein. 

Je nach Größe und dem Wachstumsmuster kann die Prostata einerseits die Harnröhre verengen, andererseits in Richtung Blase wachsen. In der Folge können Beschwerden beim Wasserlassen auftreten. Ca. 75% der Männer zwischen 60-70 Jahren sind betroffen.

Die erstes Anzeichen einer BPH sind meist ein abgeschwächter Harnstrahl oder ein häufiger Harndrang. Manchmal beginnt die Harnblasenentleerung auch erst mit einer Verzögerung oder der Harnstrahl ist unterbrochen. Weitere Symptome sind Nachträufeln des Urins, Restharngefühl und häufiges Wasserlassen, vor allem nachts. Im weiteren Verlauf wird die vollständige Entleerung der Harnblase immer schwieriger und es bleibt Urin in der Harnblase zurück (Restharn). Im schlimmsten Fall kommt es zum Nierenversagen. So kann die eigentlich harmlose Prostatavergrößerung lebensbedrohliche Folgen haben.

Wichtig ist eine ausführliche Anamnese, hierzu ist der Internationale Prostata Symptom Score (IPSS) sehr hilfreich. Der IPSS sollte regelmäßig ermittelt werden und dient als Verlaufskontrolle der Benignen Prostata-Hyperplasie (BPH). Außerdem ist von Interesse, wie stark die Prostata-Beschwerden die Lebensqualität beeinflussen. 

Es sollte eine körperliche Untersuchung der Prostata über den Mastdarm erfolgen. Mit einer transrektalen Sonographie kann die Größe und die Beschaffenheit analysiert werden.

Die Therapie ist vielfältig und reicht von pflanzlichen Präparaten, über Medikamente bis hin zur Operation.

Erektionsstörungen

Eine Erektile Dysfunktion (ED), ist eine Sexualstörung, bei der es über einen Zeitraum von ca. 3 Monaten und mehrfachen Versuchen nicht gelingt, für ein befriedigendes Sexualleben, eine ausreichende Erektion zu erziehen oder beizubehalten. Der Penis wird also entweder nicht steif genug oder hält diesen Zustand nicht ausreichend lange aufrecht. 

Kurzfristige Erektionsstörungen gelten nicht als ED.  Bei einer länger bestehenden ED sollte ein Arzt aufgesucht werden, da dies ein Hinweis auf andere, noch schwer wiegendere Erkrankungen (z.B. bevorstehender Herzinfarkt oder Schlaganfall) sein kann, da die Blutgefäße des Penis denen des Herzens ähneln.

Die Grundvoraussetzung für eine zufriedenstellende Erektion ist eine gute Durchblutung des Penis.

Harnwegsinfektionen

Durch Krankheitserreger verursachte Infektionskrankheit der ableitenden Harnwege, also Besiedelung von Harnröhre, Harnblase oder Prostata wird als Harnwegsinfektion bezeichnet. Zudem kann es zu einer aufsteigenden Infektion bis in die Nieren kommen. 

Vor allem bei Frauen, bedingt durch eine deutlich kürzere Harnröhre und der räumlichen Nähe zu Scheide und After, kommt es vermehrt zu Harnwegsinfektionen. 

Kleinkinder sind durch Schmierinfektion und ältere Männer durch eine Prostatavergrößerung zudem betroffen. Patienten mit Steinen im Urogenitaltrakt (Harnblasen- und Nierensteinen), Katheterträgern und Frauen jenseits der Menopause mit Östrogenmangel sind häufiger betroffen.

Hier ist eine Ursachenforschung mittels Anamnese und Diagnostik wichtig, denn diese können ganz unterschiedlich sein. Zu 95–98 % der Fälle kommt eine Harnwegsinfektion über den Aufstieg der Erreger über die Harnröhre zustande. In den meisten Fällen entstammen die Erreger der körpereigenen Darmflora, gelangen über die Harnröhre in die Harnblase, wo sie zu einer Blasenentzündung führen. Zu einer Nierenbeckenentzündung kommt es bei weiterem Aufstieg der Bakterien, die auch bis zur Blutvergiftung führen kann. Hierbei gibt es viele begünstigte Faktoren, wie Geschlechtsverkehr, Infektionen des Mannes (diese sind häufig auch beschwerdefrei), eine zu geringe Trinkmenge, Östrogenmangel in der Menopause und Diabetes. 

Bei der Diagnostik ist das Wichtigste die Identifikation des Bakteriums mittels Urinkultur, Abstrichuntersuchungen von Harnröhre und Scheide, Spermauntersuchungen, Ultraschalluntersuchungen und Blasenspiegelung.

Die Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig. Hierbei reicht das Spektrum von pflanzlichen Arzneimitteln bis hin zu Antibiotika. 

Augen auf bei den ersten Symptomen, häufig kann ein harmloser Infekt durch vermehrtes Trinken und Wärme beseitigt werden, bei schwierigeren Infekten sollte jedoch die Einnahme von Antibiotika erfolgen und bei wiederkehrenden Infekten sollte eine Anamnese und Diagnostik durch einen Urologen erfolgen.

Harninkontinenz

Als Harninkontinenz wird der unwillkürliche, unfreiwillige Harnverlust bezeichnet.

Mit steigendem Alter steigt auch die Erkrankungsrate, wobei Frauen früher als Männern erkranken (z.B. durch Erschlaffung der Beckenbodenmuskulatur nach Geburten oder in den Wechseljahren). 

Durch Lebensmittel wie Tee, Kaffee, Alkohol und einige Gemüsesorten wird die Urinproduktion gefördert und kann eine Inkontinez damit begünstigen. Auch Medikamente wie zum Beispiel Psychopharmaka, Entwässerungsmittel, Beruhigungs- und Schlafmittel fördern eine Harninkontinenz.

Blaseninkontinenz ist ein Symptom, das durch diverse verschiedene Grunderkrankungen verursacht werden kann. Wichtig ist hierbei eine genaue diagnostische Abklärung, da die einzelnen Inkontinenzformen völlig unterschiedlich therapiert werden. 
 

Unterschieden werden folgende Inkontinenzformen: 

  • Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz)
  • Dranginkontinenz (Urge-Inkontinenz/Reizblase) 
  • Überlauf-Inkontinenz
  • Reflex-Inkontinenz, auch neuropathische Inkontinenz genannt
  • extraurethrale Inkontinenz.

Belastungsinkontinenz

Hierbei wird der Harnverlust durch Belastung des erhöhten Bauchinnendruckes ausgelöst. Typisch sind Heben, Lachen, Husten Treppensteigen, Tragen, Niesen. Hauptsächlich sind Frauen über 40 Jahren betroffen, häufig nach Spontangeburten und/oder durch Erschlaffung der Beckenbodenmuskulatur. Häufige Ursachen sich auch hormonelle Veränderungen (Östrogenmangel) nach den Wechseljahren, starkes Übergewicht oder eine Bindegewebsschwäche.

Diese Form von Inkontinenz kommt beim Mann, meist als Folge einer traumatischen Schädigung des äußeren Blasenschließmuskels durch Operationen (z.B. nach Radikaler Prostatektomie) oder nach Unfällen vor.

Überlaufinkontinenz

Typisch für eine Überlaufinkontinenz ist die unvollständige Blasenentleerung. Nach dem Toilettengang verbleiben stets große Mengen an Urin in der Blase. Bei Männern ist häufig durch eine vergrößerte Prostata bedingt, der Urinabfluss behindert. Die Blase wird nur unvollständig entleert und überdehnt und es kommt zu einer Verdickung der zugehörigen Muskulatur. 

Bei einer funktionellen Überlaufinkontinenz ist die Ursache eine Blasenmuskelschwäche. Die Blasenmuskulatur ist unfähig, sich zusammen zu ziehen. Hauptursache hierfür sind angeborene oder erworbene Rückenmarksleiden oder Nervenleiden. Zudem kommt diese Form auch bei Diabetes mellitus und Medikamentenbedingt vor. 

Extraurethrale Inkontinenz

Bei dieser Inkontinenzform geht der Urin nicht über die Harnröhre ab. Es gibt angeborene Fehlbildungen (Z.b. mündet ein Harnleiter in die Scheide) oder erworbene Fisteln (z.B. nach Operationen oder Bestrahlungen).

Der Verlauf und die Therapie richtet sich nach der Form der Inkontinenz. 

Es gibt für alle Inkontinenzformen etliche Therapiemöglichkeiten, von Lifesyleänderungen über Hilfsmittel, Medikamentöse Therapien bis hin zur operativen Lösungen. 

Inkontinenz sollte niemals ein Tabuthema sein, bitte zögern Sie nicht, sich bei uns vorzustellen um möglichst schnell wieder eine hohe Lebensqualität für sie zu schaffen. 

Dranginkontinenz oder Überaktive Blase

Aufgrund der unwillkürlichen Kontraktion des Blasenmuskels (Musculus detrusor vesicae) kommt es zu einem plötzlich auftretenden Harndrang. Ein typisches Anzeichen für diese Inkontinenzform ist ein häufiger, sehr starker Harndrang bis hin zu Krämpfen, der sich oft nicht mehr beherrschen lässt. 

Typische Ursachen einer Dranginkontinenz sind Entzündungen der Blase, Blasensteine, Blasentumore oder ein Östrogenmangel. Auch altersbedingte Gewebeveränderungen oder seelische Belastungen können eine Rolle spielen.

Zudem kann diese Art von Inkontinenz auftreten bei Erkrankungen, die die Gehirnfunktionen beeinträchtigen, wie zum Beispiel Alzheimer, Parkinson, Multiple Sklerose oder Schlaganfall. Aber auch Strahlenschäden, Diabetes mellitus, Alkoholmissbrauch und bestimmte Arzneimittel kommen in Frage.

Reflexinkontinenz

Diese Form ist bedingt durch eine Schädigung der Nervenbahnen zum Beispiel bei Multipler Sklerose oder einer Querschnittslähmung. Die Blase entleert sich vollkommen unkontrolliert oder aufgrund äußerer Reize, ohne dass vorher ein Harndrang spürbar war, der Harnfluss kann nicht willentlich unterbrochen werden. Zwischen Harnspeicherung und Harnentleerung ist entsprechend keinerlei Koordination mehr möglich.

Hodenkrebs

Häufigkeit

Im Jahr 2012 erkrankten in Deutschland rund 4000 Männer an Hodenkrebs, was einer Inzidenz von etwa 10 Fällen pro 100.000 Männer entspricht. Die Zahl der Betroffenen steigt seit Jahrzehnten an, wobei die Ursachen dafür noch unbekannt sind. Anders als viele andere Krebsarten tritt Hodenkrebs vor allem bei jungen Männern auf, häufig im Alter von 20 Jahren (1 von 150 Männern). Dank früher Diagnosen liegt die Heilungsrate über 90%. Durch die Abschaffung der Wehrpflicht fehlen jedoch systematische Früherkennungsuntersuchungen, was zu späteren Diagnosen führen könnte.

Risikofaktoren

Ein Hodenhochstand (Kryptorchismus) erhöht das Risiko für Hodenkrebs, auch wenn er behandelt wurde. Männer, die bereits Hodenkrebs in einem Hoden hatten, haben ein erhöhtes Risiko für den anderen Hoden. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle.

Symptome

Typische Anzeichen sind ein Ziehen oder Schweregefühl im Hoden sowie tastbare Verhärtungen oder Knoten.

Diagnose

Körperliche Untersuchung

Der Urologe tastet die Hoden ab, um Verhärtungen oder Knoten zu erkennen.

Ultraschall

Mittels hochauflösendem Ultraschall können Veränderungen im Hodengewebe genau dargestellt werden.

Bluttests

Es werden spezifische Tumormarker (z.B. AFP, HCG, LDH) im Blut bestimmt, die Hinweise auf Hodenkrebs geben können.

Bildgebende Verfahren

Bei Verdacht auf Metastasen können zusätzliche Untersuchungen wie Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig sein.

Therapie

Die Behandlung hängt von der Krebsart und dem Stadium ab. In der Regel wird der betroffene Hoden operativ entfernt. Weitere Operationen, Strahlentherapie oder Chemotherapie können notwendig sein. Zusätzlich kann eine hochdosierte Chemotherapie mit Stammzelltransplantation oder eine Immuntherapie in Betracht gezogen werden, um verbleibende Krebszellen zu bekämpfen.

HPV-Erkrankung

HPV steht für Humanes Papilloma Virus. Es gibt 124 bekannte HPV-Typen, von denen etwa 30 Haut und Schleimhäute im Anogenitalbereich infizieren. HPV-Viren sind für 10-15% aller Krebserkrankungen weltweit verantwortlich.

HPV wird durch ungeschützten Geschlechtsverkehr oder direkten Hautkontakt übertragen. Viele Infektionen bleiben unbemerkt und können erst Jahre später Symptome verursachen.

Symptome

Low-Risk-Viren

Verursachen Feigwarzen (HPV-Typen 6 und 11).

High-Risk-Viren

Können zu Gebärmutterhalskrebs und anderen Krebsarten führen (HPV-Typen 16, 18, 31, 33).

Diagnose

Sichtprüfung der betroffenen Haut- und Schleimhautbereiche.

Pap-Abstrich

Zellabstriche vom Gebärmutterhals bei Frauen können auf zelluläre Veränderungen hin untersucht werden.

HPV-DNA-Test

Der Test kann das Vorhandensein und die Typisierung von HPV-Viren feststellen.

Kolposkopie

Bei auffälligen Pap-Abstrichen wird der Gebärmutterhals mit einer speziellen Lupe untersucht.

Biopsie

Entnahme einer Gewebeprobe zur genauen histologischen Untersuchung.

Therapie

Es gibt keine spezifische Therapie gegen das Virus selbst, nur die Symptome können behandelt werden, z.B. durch Verätzung, Cremes oder chirurgische Eingriffe. Alternativ können auch Lasertherapie und Kryotherapie (Einfrieren der Warzen) eingesetzt werden. Eine regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls erneute Behandlung sind oft notwendig.

Eine HPV-Impfung wird für Jungen und Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen. Sie schützt vor den wichtigsten HPV-Typen und wird von den Krankenkassen übernommen.

Kinderwunsch

Das Spermiogramm

Ein Spermiogramm analysiert die Qualität des männlichen Ejakulats, indem es Spermienanzahl, -form und -beweglichkeit untersucht. Vor der Untersuchung sollte drei Tage lang auf sexuelle Aktivitäten verzichtet werden und das Ejakulat in einem sterilen Gefäß gesammelt werden.

Nierenkrebs

Pro Jahr erkranken etwa 15.000 Menschen in Deutschland an Nierenkrebs, überwiegend Männer über 50 Jahre. Dies entspricht einer Inzidenz von etwa 18 Fällen pro 100.000 Personen.

Risikofaktoren

Chronische Nierenerkrankungen, bestimmte Schmerzmittel, Rauchen und Passivrauchen erhöhen das Risiko.

Symptome

Blut im Urin, Gewichtsverlust und sichtbare Tumoren sind typische Spätsymptome.

Diagnose

Körperliche Untersuchung

Abtasten der Nierengegend auf Verhärtungen oder Tumore.

Ultraschall

Ein hochauflösender Ultraschall hilft, Tumore in der Niere zu erkennen.

Computertomographie (CT)

Detaillierte Bilder der Nieren und umgebenden Strukturen zur Beurteilung der Tumorgröße und -ausbreitung.

Magnetresonanztomographie (MRT)

Einsatz bei Unklarheiten nach CT-Untersuchungen.

Blut- und Urintests

Zur Überprüfung der Nierenfunktion und auf Blut im Urin.

Biopsie

Entnahme einer Gewebeprobe zur histologischen Untersuchung, wenn Bildgebungsergebnisse nicht eindeutig sind.

Therapie

Abhängig vom Krebsstadium sind Operationen, Radiofrequenztherapie, Kryotherapie oder Bestrahlung notwendig. Zusätzlich kann eine zielgerichtete Therapie, wie Tyrosinkinase-Inhibitoren oder Immuntherapien, wie Checkpoint-Inhibitoren, zum Einsatz kommen. Auch die Teilnahme an klinischen Studien kann eine Option sein, um Zugang zu neuen Behandlungsmethoden zu erhalten.

Peniskrebs

Peniskrebs ist selten, etwa 600 Männer erkranken jährlich in Deutschland, hauptsächlich über 60-Jährige. Dies entspricht einer Inzidenz von etwa 1,5 Fällen pro 100.000 Männer.

Risikofaktoren

Mangelnde Intimhygiene, Vorhautverengung, HPV-Infektionen und Rauchen erhöhen das Risiko.

Symptome

Veränderungen an der Eichel oder Ausfluss aus der Harnröhre sollten ärztlich untersucht werden.

Diagnose

Sichtprüfung der betroffenen Bereiche und Abtasten von Verhärtungen.

Biopsie

Entnahme einer Gewebeprobe zur histologischen Bestätigung des Verdachts.

Bildgebende Verfahren

Ultraschall, CT oder MRT zur Beurteilung der Tumorgröße und Ausbreitung.

Lymphknotenuntersuchung

Überprüfung der Lymphknoten in der Leiste auf Vergrößerungen oder Metastasen.

Therapie

Strahlentherapie und Operation sind gängige Behandlungsformen. In fortgeschrittenen Fällen können Chemotherapie oder Immuntherapie eingesetzt werden. Bei Bedarf kann auch eine plastische Rekonstruktion nach einer Teil- oder Totalamputation durchgeführt werden.

Prostatakrebs

Jährlich erkranken über 67.000 Männer in Deutschland an Prostatakrebs, was einer Inzidenz von etwa 190 Fällen pro 100.000 Männer entspricht. Dies ist die häufigste Krebsart bei Männern und die dritthäufigste Todesursache durch Krebs.

Risikofaktoren

Alter, Ernährungsgewohnheiten (hoher Konsum von rotem Fleisch und Alkohol), und genetische Veranlagung erhöhen das Risiko.

Symptome

Prostatakrebs verursacht im Anfangsstadium keine Symptome. Schmerzen beim Urinieren und Knochenschmerzen treten erst in fortgeschrittenen Stadien auf.

Diagnose

PSA-Werte

Regelmäßige Messung des prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut.

Tastuntersuchung

Der Urologe tastet die Prostata durch das Rektum ab (digitale rektale Untersuchung, DRE).

Ultraschall

Transrektaler Ultraschall (TRUS) zur Darstellung der Prostata.

MRT

Magnetresonanztomographie zur genauen Bildgebung und Beurteilung der Tumorausdehnung.

Biopsie

Entnahme von Gewebeproben aus der Prostata zur histologischen Untersuchung.

Urinmarker

Tests wie der PCA-3-Test zur zusätzlichen Risikobewertung.

Therapie

Je nach Stadium und Alter des Patienten kommen Überwachung, Operation, Strahlentherapie, Hormontherapie oder Chemotherapie in Frage. Darüber hinaus können neue Ansätze wie die fokale Therapie (z.B. HIFU oder Kryotherapie) oder die Teilnahme an klinischen Studien zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten bieten.

Steinerkrankungen

Etwa 6% der Deutschen haben Harnsteine, vor allem Männer über 30 Jahre. Dies entspricht einer Inzidenz von etwa 1.200 Fällen pro 100.000 Personen.

Risikofaktoren

Zu den anerkannten Risikofaktoren zählen eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme, eiweißreiche Ernährung in Kombination mit Übergewicht und Bewegungsmangel. Angeborene Stoffwechselstörungen wie Gicht, Cystinurie oder Morbus Crohn können ebenfalls die Bildung von Harnsteinen begünstigen. Harnsteine bestehen aus kristallinen Mineralien und organischen Substanzen und bilden sich, wenn diese Bestandteile im konzentrierten Urin ausfallen. Etwa 80% aller Harnsteine setzen sich aus Calciumsalzen zusammen, während 10% aus Harnsäure bestehen.

Symptome

Harnsteine verursachen oft keine Beschwerden und werden erst spürbar, wenn sie die Harnwege blockieren und den Urinfluss behindern. Das Hauptsymptom einer Harnleiterkolik sind plötzlich auftretende, heftige und krampfartige Schmerzen im Unterbauch, oft begleitet von Übelkeit und Erbrechen. Die Schmerzen treten meist wellenförmig auf und strahlen in die Flanke oder in die Genitalregion aus. Große Nieren- oder Blasensteine können Blut im Urin oder wiederkehrende Blasenentzündungen verursachen.

Diagnostik

Zur Diagnose werden Urin- und Ultraschalluntersuchungen eingesetzt. Eine genaue Bestimmung der Steinlage und -größe ist manchmal nur durch eine Computertomographie möglich.

Therapie

Durch eine angemessene Schmerztherapie sollten die Beschwerden des Patienten schnell gelindert werden. Mit erhöhter Flüssigkeitszufuhr und Bewegung gehen etwa 80% der Steine von selbst ab. Falls nicht, kann der Stein endoskopisch durch eine Harnleiterspiegelung entfernt werden (Ureterorenoskopie). Andere Behandlungsmethoden sind die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL), bei der der Stein durch Ultraschallwellen zerkleinert wird, eine Methode, die seit den 1980ern seltener angewendet wird. Eine weitere operative Option ist die Perkutane Nephrolitholapaxie (PNL). Bei einer Steinerkrankung sollte ein Urologe konsultiert werden.